Die COVID-19-Pandemie hat dauerhafte Veränderungen in unserem täglichen Leben mit sich gebracht. Die ökonomischen Folgen dieser Krise sind enorm, obwohl die gesamten Auswirkungen noch nicht vollständig absehbar sind.
Noch ist beispielsweise nicht klar, wie genau sich die Immobilienpreise entwickeln werden. Verkaufen oder nicht verkaufen, das ist hier die Frage für Hausbesitzer.
Die Krise kam unvorhergesehen. Der Marktkenner Nassim Nicholas Taleb spricht hier von einem sogenannten „schwarzen Schwan“ – ein unerwartetes, höchst unwahrscheinliches Ereignis mit großen Konsequenzen. Entsprechend stark sind momentan die Ängste und Unsicherheiten.
Den Kopf in den Sand zu stecken, war jedoch noch nie eine Lösung. Stattdessen gilt es jetzt, die neuen Gegebenheiten sachlich und ruhig zu betrachten und alle Informationen in die Gleichung miteinzubeziehen. Wer aktuell eine Immobilie besitzt, sollte deshalb evaluieren, ob sich ein Verkauf lohnt.
Wie werden sich die Immobilienpreise entwickeln?
Prinzipiell lohnt sich ein Verkauf logischerweise dann, wenn die Preise höher sind als zum Zeitpunkt des Kaufes. Dann machen Anleger einen Gewinn.
Ein Blick auf die Entwicklung der Immobilienpreise seit 1975 verrät, dass diese fast kontinuierlich stiegen und nun etwa doppelt so hoch liegen. Selbst die Finanzkrise 2008 konnte dieser Entwicklung wenig anhaben – obwohl sie ihren Ursprung im Häusermarkt der USA nahm.
Aufgrund der niedrigen Zinsen ist das Geldleihen günstig, die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern wurde größer. Auch die steigenden Nettoeinkommen sind ein Grund für die erhöhte Nachfrage. Immobilien in Hamburg und Schleswig-Holstein zogen im zweiten Halbjahr 2019 deutlich im Wert an. Das Ergab eine Untersuchung der LBS.
5053 Euro pro Quadratmeter kosteten Wohnungen in Hamburg, eine Steigerung von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Umland stiegen die Preise um 10,1 Prozent auf 2527 Euro pro Quadratmeter.
Durch Corona können sich einige Rahmenbedingungen ändern. So steigen beispielsweise die Preise für deutsche Bundesanleihen in letzter Zeit an. Der Grund: Aufgrund der Corona-Krise investiert die deutsche Regierung in Hilfsprogramme. Mit 335,5 Milliarden Euro macht sie so viele neue Schulden wie noch nie.
Zwar sind die meisten Anleihen noch immer negativ und das ist prinzipiell ein gutes Zeichen. Denn das bedeutet nichts anderes, als dass Investoren dem deutschen Staat mehr leihen, als sie an Rendite zurückbekommen. Denn die deutschen Bundesanleihen gelten nach wie vor als besonders sichere Geldanlage.
Trotzdem könnten die Bundesanleihen nun steigen, was auch Baufinanzierungen teurer machen würde. Hypotheken orientieren sich nicht an dem Leitzins der EZB, sondern an langfristigeren Bundesanleihen. Eine teurere Finanzierung hätte eine geringere Nachfrage zur Folge: Die Immobilienpreise würden fallen.
Lohnt sich ein Verkauf in Hamburg?
Bislang bleiben die Hauspreise in Hamburg stabil. Erste Analysen der Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg ergaben einen Rückgang des Angebots um 15 bis 25 Prozent im Norden Deutschlands. Geht das Angebot merklich zurück, kann das einen Preisverfall verhindern.
Das ist zunächst nicht überraschend, denn grundsätzlich reagiert der Häusermarkt zeitverzögert auf aktuelle Gegebenheiten. Schließlich lässt sich das Angebot nicht schlagartig verändern. Der Bau neuer Häuser braucht Zeit und der Verkauf einer Immobilie in der Regel ebenso. Diese Zeitverzögerung können sich Häuslebauer zunutze machen. Es ist hier vom sogenannten Schweinezyklus die Rede, der die Schwankung von Angebot und Marktpreis beschreibt.
Sind die Preise hoch, steigen die Investitionen. Da Bau und Akquisition dauern, erreicht das erhöhte Angebot den Markt mit einer Zeitverzögerung. Darauf folgt die Phase der Überbauung, in der das Angebot größer als die Nachfrage ist. Entsprechend sinken die Preise wieder. Seinen Namen erhielt dieses Konzept übrigens von Arthur Hanau, der im Jahr 1927 seine Dissertation über Schweinepreise schrieb.
Die Erkenntnisse sind jedoch auch für den Immobilienmarkt gültig. Verkäufer wollen ihre Immobilie gemäß dem Schweinezyklus möglichst in einer Hochpreisphase an den Mann bringen.
Wie viel ist meine Immobilie wert?
Fest steht, dass die Immobilienpreise bislang noch nicht stark gesunken sind. Wer sich deshalb dafür entscheidet, seine Wohn- oder Gewerbeimmobilie oder sein Grundstück zu verkaufen, sollte einen Experten mit ins Boot holen.
Zunächst empfiehlt sich, den Wert der Immobilie ermitteln zu lassen. Serviceorientierte Immobilienmakler bewerten die Immobilie sogar kostenlos anhand von objektiven Kriterien.
Hausbesitzer können so unverbindlich abklären, ob der Marktpreis ihren Erwartungen entspricht und sich im Anschluss für oder gegen den Verkauf entscheiden. Langjährige Erfahrung auf dem Hausmarkt ist ein Gut, das erfolgreiche Immobilienmakler von Einsteigern unterscheidet.
In Norddeutschland und speziell in Hamburg hat sich beispielsweise das Immobilienbüro Schulze & Filges Immobilien mit seiner Marktkenntnis einen Namen gemacht. Es lohnt sich, die Experten unverbindlich zu kontaktieren und sich kostenlos beraten zu lassen.
Unterm Strich kann die Entscheidung über einen Verkauf niemand übernehmen, außer dem Hausbesitzer selbst. Wer dringend Geld braucht oder ohnehin über einen Verkauf nachdachte, für den kann jetzt der richtige Zeitpunkt sein. Wer sein Geld hingegen langfristig anlegen möchte und nicht sofort liquide Mittel benötigt, kann die Entscheidung noch auf die lange Bank schieben.
Als Tipp helfen vielleicht die Worte eines der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten, Warren Buffet: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“