Für viele Menschen ist der Erwerb eines Eigenheims oder der Verkauf eines Objekts eine wichtige Entscheidung im Leben.
Es wird sich detailliert mit einer Vielzahl von Angeboten im Internet beschäftigt, vor und nach der Besichtigung einer Immobilie. Aus diesem Grund ist es in der heutigen Zeit enorm wichtig, eine zum Verkauf stehende Immobilie so detailliert wie möglich darzustellen.
Dafür bietet sich das Medium der Virtual Reality ideal an.
Es ermöglicht Kunden im Vorfeld, eine Immobilie virtuell mit all ihren Facetten und Besonderheiten zu besichtigen und abzuwägen, ob Wünsche und Anforderungen erfüllt werden.
Wann ist der Einsatz von Virtual Reality sinnvoll?
In erster Linie kommt in einfacher Form schon jetzt die Virtual Reality bei vielen Immobilienmaklern zum Einsatz, indem Sie 360-Grad-Rundgänge anbieten.
Ein Nachteil von einfachen 360-Grad Rundgängen ist, dass Räume nur von einem Punkt aus besichtigt werden können und eine freie Bewegung innerhalb des Objekts nicht möglich ist.
Eine Alternative mit mehr Möglichkeiten bietet der 3D-Scan. Dieser besticht nicht nur durch eine deutlich höhere Qualität in Form von Auflösung. Innerhalb des Scans kann sich der Nutzer frei bewegen und von Punkt zu Punkt springen, die räumliche Darstellung wird besser transportiert. Auch die interaktive Nutzung von Messwerkzeugen sind in 3D-Scans möglich.
Wird nun eine Immobilie mit qualitativ hochwertigen Fotos, virtuellen Rundgängen und, wenn möglich, mit Drohnenaufnahmen in die Vermarktung gegeben, kann sich der potenzielle Käufer schon vor der ersten Besichtigung einen detaillierten ersten Gesamteindruck verschaffen.
Grundvoraussetzung für die Anwendung dieser beiden Technologien ist, dass die Immobilie bereits existiert und vor Ort aufgenommen werden muss.
Den wohl größten Nutzen von Virtual Reality in der Immobilienbranche hat die Neubaubranche. Vorerst auf dem Papier existierende Immobilien können somit schon im Vorfeld erlebbar dargestellt werden, für viele Kunden ist dies ein richtiges WOW-Erlebnis. Es fällt vielen potenziellen Käufern schwer, sich fertige Wohnungen und Häuser vorzustellen die sich erst im Rohbau befinden oder noch gar nicht existieren.
Mittels Virtual Reality ist es möglich, schon weit vor der Fertigstellung einer Immobilie eine erste Besichtigung durchzuführen, diese nach Kundenvorstellungen einzurichten, Bodenbeläge auszusuchen und Wandfarben zu bestimmen. Auch Lichteinfall und Schattenwurf können im Voraus dargestellt werden, eine große Entscheidungshilfe.
Bei Immobilien an der Ostseeküste zum Beispiel ist die Sicht auf das Wasser ein enormer Pluspunkt. Auch dort können mittels Virtual Reality die Sichtachsen im Vorfeld präzise dargestellt werden.
Es gilt darauf zu achten, dass es sich hierbei um eine komplett computergenerierte Welt handelt. Das bedeutet, dass diese auf Basis eines bestehenden CAD-Modells erstellt wird. Ist kein CAD-Modell vorhanden, muss dieses im Vorfeld erarbeitet werden. Für die Erstellung von Virtual Reality Apps gibt es jetzt schon diverse Anbieter auf dem Markt.
Allerdings ist die Erstellung zur jetzigen Zeit noch mit hohem Aufwand verbunden und somit auch mit hohen Kosten. Es ist abzuwägen, bei welchem Neubauprojekt es sich lohnt, diese Investition zu tätigen.
Voraussetzung für den Einsatz von Virtual Reality und VR-Brillen
Grundvoraussetzung sind ein Computer mit bestehendem Internetanschluss und einer Software zur Verarbeitung der VR-Inhalte wie z. B. die Unreal Engine. Es gibt zwei Möglichkeiten, eine noch nicht existierende Immobilie mittels Virtual Reality zu besichtigen.
In der ersten und einfacheren Variante wird das Modell direkt am Computerbildschirm dargestellt. Nutzer haben die Möglichkeit mittels Maus und Tastatur durch das Objekt zu steuern. Ein realistisches Raumgefühl, das einer realen Besichtigung nahe kommt, wird allerdings erst mit der zweiten Variante, der VR-Brille, erzeugt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auch Höhen, Tiefen und Abstände klarer zu erkennen sind. Der Nachteil dieser Variante ist, neben der Anschaffung einer VR-Brille, dass für die Nutzung ein leistungsstarker Computer benötigt wird und ein mindestens 25m² großer Raum zur Verfügung steht, um Kunden ausreichend Platz zur freien Bewegung zu bieten. Die Kosten für ein flüssiges und lizenzfreies VR-Erlebnis belaufen sich auf ca. 2500 – 3500 Euro.
Welche Vorteile ergeben sich durch den Einsatz von Virtual Reality?
Der wohl größte Vorteil im Verkauf von Immobilien ist die Minimierung von vor Ort Besichtigungen, da der Kunde sich im Vorfeld einen perfekten Gesamteindruck verschaffen kann. Außerdem heben sich immer mehr Firmen von Ihren Konkurrenten ab, in dem Sie auf neue Techniken umsteigen, um Ihre Immobilien zu vermarkten.
Aber natürlich auch für Bauträger und Architekten ist die Virtual Reality ein großer Vorteil. So können in verschiedenen Planungsphasen Immobilien virtuell besichtigt und somit Fehlplanungen vermieden werden. Ebenfalls vereinfacht sich die Kommunikation aller Baubeteiligten.
So können am Bau beteiligte Gewerke einfacher auf gewisse Problematiken hinweisen und auch potenzielle Kunden können Ihre Wünsche ohne Missverständnisse visuell Darstellen. Eine verkürzte Planungszeit für Architekten kann damit erreicht werden.
Fazit
Für viele ist die Virtual Reality noch Science-Fiction, trotzdem ist sie längst in der Immobilienbranche angekommen. Ihre Vielfältigkeit bietet schon jetzt eine enorme Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten.
Vom einfachen 360-Grad-Rundgang bis hin zum komplett computergenerierten, interaktiv gestaltbarem Neubauprojekt, schon jetzt wird Virtual Reality in verschiedenen Bereichen angewandt, von einer noch stärkeren Integration in die Branche ist auszugehen. Wie schnell und in welcher Form wird sich allerdings noch zeigen.
Häufig ist die Einstiegshürde in finanzieller Hinsicht ein Problem, aber auch die technische Bedienung muss zukünftig noch intuitiver für den Endkunden werden. Schon jetzt gibt es eine Vielzahl von Agenturen, die Ihre Dienstleistung in Bezug auf die Erstellungen von Virtual Reality Content anbieten.