Stellt der Erwerb einer Immobilie eine rentable Investition dar?
Klar, ein Immobilieninvestment ist greifbar. Du investierst in einen Sachwert. Und ja, es ist ziemlich cool. Für einige funktioniert es… und bei mir hat es sogar ziemlich gut funktioniert.
Mein ganzer Blog widmet sich em erfolgreichen Investieren in Immobilien und wie auch Anfänger mit Immobilien Geld verdienen können. Hunderte Bücher wurden über Immobilien Investments geschrieben.
Doch selten wird darüber diskutiert, ob eine Immobilie ein gutes Investment ist. Und falls ja, warum?
Ist eine Immobilie ein gutes Investment?
Nein!Historisch gesehen ist eine Immobilie kein gutes Investment.
Vielen von euch wird jetzt vermutlich das Essen im Hals stecken bleiben… so etwas ausgerechnet von mir zu hören. Doch hab etwas Geduld und lass mich dir das kurz erklären.
Der berühmte Ökonom und Nobelpreisträger Robert Stiller hat in Bezug auf den S&P/Case-Shiller Index darauf hingewiesen, das der Preis von Immobilien in den letzten 100 Jahren im Durchschnitt genau so gestiegen ist wie die Inflation.
Mit anderen Worten – wenn du im Jahr 1970 für eine Immobilie 100.000 EUR bezahlt hast und sie im Jahr 2000 für 250.000 EUR verkaufst, dann hast du womöglich ein schlechtes Investment getätigt. Allerdings nur, wenn eine 3%ige Wertsteigerung zugrunde liegt, ähnlich wie die Höhe der Inflationsrate. Die Immobilie hat also so gut wie keinen Vermögenszuwachs erzielt.
Außerdem benötigt die Immobilie neue Fenster, einen neuen Teppich, es muss neu gestrichen werden und in den 30 Jahren fallen noch andere Renovierungsarbeiten an. Es ist also sehr wahrscheinlich, das der Käufer mit dieser Immobilie ein Minus gemacht hat.
Doch es ist immer noch besser mit den 100.000 EUR eine Immobilie zu kaufen, als das Geld auf einem Bankkonto zu parken, wo es von der Inflation aufgefressen wird. Dennoch wäre es kein gutes Investment.
Besser wäre es dann, wenn du die 100.000 EUR nimmst und nicht in Immobilien, sondern direkt in Aktien investierst. So hättest du eine durchschnittliche Rendite von 8% verdient.
Wie auch immer…
Die meisten Immobilieninvestoren werden jetzt vor ihren Bildschirmen aufschreien – doch das Gesamtbild bei Immobilien Investitionen ist viel größer, was Ökonomen und Finanzberater oft verschweigen. Ganz zu schweigen von der Hebelwirkung bei Immobilien.
Die cleveren Investoren bezahlen nicht 100% aus eigener Tasche. Sie nehmen ein Darlehen und nutzen so die Vorteile des ALG-Prinzip (Anderer Leute Geld).
Ist eine Immobilie überhaupt ein Investment?
Okay, Immobilien sind also an sich kein gutes Investment.
Warum reden wir dann die ganze Zeit über Immobilien und Geldanlagen mit Wohnimmobilien?
Die Wahrheit ist… hier auf Immoanleger zeige ich meinen Lesern zwar, wie sie in ihre erste Immobilie investieren, doch es geht auch viel um „Immobilien Entrepreneurship“ als um reines „Immobilien Investieren“.
Wir sind Unternehmer… wir nutzen unser Gehirn um aus einer Investition einen dauerhaften Cashflow zu erzielen (manche mehr als andere) – mit Hilfe von Immobilien.
Für gewöhnlich „investieren“ wir in ein Projekt und hoffen im wahrsten Sinne des Wortes, das für uns am Ende des Tages dabei ein Gewinn heraus springt.
In der Regel stecken wir viel Arbeit in den Immobiliendeal und möchten auch eine direkte Kontrolle haben. Das macht es mehr zu einem Business.
Also was genau ist es jetzt? Sind Immobilien ein Investment oder eher ein Business?
Ein Investment ist kein Sprint, sondern eher wie ein Marathon.
Außerdem glaube ich, das jede Investition einen gewissen Grad an Passivität hat – sogar Investmentfonds.
Es gibt hunderte Wege um in Immobilien zu investieren und einige Strategien sind passiver als andere. Es gibt verschiedene Nischen und Strategien, die teilweise sehr passiv angegangen werden können.
Ich kenne zum Beispiel Investoren, die hunderte Immobilien im Jahr kaufen und wieder verkaufen ohne jemals selbst einen Fuß in das Objekt zu setzen. Andere hingegen machen nur ein bis zwei Häuser im Jahr und machen die ganze Arbeit selbst.
Sind Immobilien für dich ein gutes Investment?
Aus meiner Sicht ist eine Immobilie an sich kein gutes Investment.
Natürlich nicht. Denn überleg doch mal… könnte eine bestimmte Investition für dich besser oder schlechter sein?
Definitiv.
Der Punkt, den ich versuche dir zu erklären, ist folgender:
Die Aussage, „Immobilien sind ein schlechtes Investment“ oder „Immobilien sind ein gutes Investment“ ist nutzlos.
Hier müssen wir tiefer gehen. Der Kontext ist alles.
Wenn also das nächste Mal ein Ökonom dir erzählen will (denn ich weiß, das du viele Diskussionen mit Ökonomen hast…), dass eine „Immobilie ein schreckliches Investment“ ist, dann weißt du nun, das du tiefer gehen musst und Fragen stellen solltest.
Es kommt nicht jeden Tag vor, das du klüger als ein Ökonom bist… also genieß diesen Moment 🙂
Wie ist deine Meinung? Ist eine Immobilie für dich ein gutes oder ein schlechtes Investment? Ich freue mich auf dein Kommentar!